Planung und Durchführung eines kolossalen österreichischen Bauvorhabens, das Utopie geblieben ist
Zwischen der Hofburg und den Hofstallungen (dem heutigen Museumsquartier!) war nach dem Abriss der Stadtmauer eine riesige freie Fläche entstanden. Diese schrie geradezu nach einer großartigen, repräsentativen imperialen Verbauung.
Immerhin war die Ringstraße, die um den ersten Bezirk herumführte, im Großen und Ganzen bereits geplant und es ergab sich nun die Frage nach der Verbauung des großen Areals nahe der Schaltzentrale des Kaiserreiches, also der Hofburg. Namhafte Architekten wie Carl Hasenauer, Theophil von Hansen, und Heinrich Ferstel reichten Pläne für Museumsbauten, die die kaiserlichen Sammlungen beherbergen sollten, ein.
Dem Schiedsrichter des Großprojektes und Architekten Gottfried Semper war das zu wenig. Daher entwarf er höchstselbst einen gigantischen und ausgeklügelten Bebauungsplan für das gesamte Gebiet zwischen Hofstallungen und dem Leopoldinischen Trakt der Hofburg. Dieses „KAISERFORUM“ sollte das Diadem der Ringstraße werden! 1871 wurde mit dem Bau begonnen. 1913 wurden die Bauarbeiten eingestellt.
Das Kaiserforum ist ein Torso geblieben, wenngleich immerhin mehr als die Hälfte des ursprünglichen ehrgeizigen Planes errichtet worden ist. Anhand von Plänen, Gemälden und Grafiken werden wir uns genau anschauen, wie das Kaiserforum aussehen hätte sollen. Auch werden wir direkt vor Ort die Gebäudeteile in Augenschein nehmen, die dann tatsächlich errichtet worden sind und wir besprechen, was ihre Funktion heute ist.
Übrigens, seit 2008 gibt es eine Debatte zur Vollendung des Forums als Haus der Geschichte der Republik…
Führungsinformationen:
Treffpunkt: 7. Bezirk, Museumsplatz 1, beim Haupteingang zum Museumsquartier
Dauer: 1,5 bis 2 Stunden
Kosten Erw.: 20 € pro Person
Kosten Kinder: 7 € pro Kind von 4 bis 14 Jahren
Teilnehmerzahl: maximal 25 Personen
Gruppenermäßigung auf Anfrage!
Informationen oder Anmeldungen unter: office@wienerwege.at