Die Kirche Maria vom Siege

Ringstraßenarchitektur und Arbeiterseelsorge – ein Juwel im ehemaligen Vorort Fünfhaus
mariavomsiege
Diese Kirche gehört zu jenen Bauten, den viele von uns schon etliche Male gesehen haben. Sei es vom Vorbeifahren über den Mariahilfer Gürtel, sei es weil ihre markante Kuppel fast 70 Meter in die Höhe ragt. Die Rede ist von der unweit des Westbahnhofes gelegene Fünfhauser Pfarrkirche „Maria vom Siege“, die wir uns jetzt aus der Nähe und von innen anschauen werden. Dieser augenfällige neugotische Backsteinbau wurde nach einem Entwurf des berühmten Ringstraßenarchitekten, Stadt- und Dombaumeisters Friedrich von Schmidt errichtet.
Diese symmetrisch errichtete Kirche vereinigt unter anderem Formen mittelalterlichen Bauens mit dem barocken Motiv zweier seitlich gestellter Türme. Damit sieht die Kirche Maria vom Siege, auch wenn sie ein Backsteinbau ist, der Wiener Peterskirche ähnlich. Im Inneren wird die zentrale Halle von einem Kranz verschiedener Kapellen umgeben. Von besonderem Interesse wird der Gnadenaltar mit dem symbolträchtigen, wundertätigen Bild der „Maria vom Siege“ für uns sein. Das Gemälde soll den Katholiken im 30 jährigen Krieg einen bedeutenden Sieg über die protestantischen Truppen beschert haben.
Einen weiteren bedeutsamen Aspekt rund um diese Kirche werden wir besprechen. Bis heute ist Maria vom Siege ein Zentrum der Arbeiterseelsorge. Geplant war sie schon in den 1850iger Jahren, um die Seelsorge und die soziale Fürsorge der rasch wachsenden Arbeiterschaft im Wiener Vorort Fünfhaus sicherstellen zu können. Man fürchtete die moralische Verwahrlosung und wohl eine neuerliche Revolution. Bei unserer Führung stehen also die interessante Baugeschichte, ihre besondere Ausstattung (Fresken!!) und ihre heutige Funktion als Anlaufstelle für junge Arbeiterinnen und Arbeiter auf dem Programm.
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