Vom Anbandeln, Kuppeln und … in Wien – Teil 1

Ein Streifzug durch die freizügige Geschichte der Wienerstadt
Was, Bordelle? Da brauch´ ich über ganz Wien nur ein Dach spannen z´lassen“, soll Kaiser Joseph II. säuerlich ausgerufen haben, als ihm ein Plan vorgelegt wurde, der die Errichtung von offiziellen Freudenhäusern in Wien vorsah. Damit wollte man die ausufernde Geheimprostitution in der Wienerstadt in geregelte Bahnen lenken. Dabei soll der Kaiser aber selbst die Dienste (mindestens) einer gewissen Demoiselle auf dem berüchtigten Spittelberg in Anspruch genommen haben.
Unser Streifzug zu den Schauplätzen der Wiener Prostitution und Liederlichkeit führt uns durch Jahrhunderte der über weite Strecken sehr bigotten Wiener Sittengeschichte. Die anrüchigen Badestuben des sinnenfrohen Mittelalters, der berühmte Schnepfenstrich in Wien, die Kaffeehausprostitution des 19. Jahrhunderts und viele Themen mehr werden unsere Vorstellungskraft fordern.
Wie wurden die Verbindungen zwischen Freier und Dirne abgewickelt? Welche Verhütungsmittel wurden verwendet? Wie konnten interessierte Freier eine Dirne erkennen? Welche Dienste wurden wo und zu welchem Preis angeboten? Woher kommt der Ausdruck „Bordell“ und wie stellt sich die Situation der Sexarbeiterinnen in Wien heute dar? Vergessen wir nicht die volksgesundheitlichen Katastrophen der Syphilis anno dazumal und von Aids heute. Ebenso das drückende Elend, das viele Mädchen und Frauen zu dieser Form des Broterwerbs zwang. Doch nicht alle verrichteten ihre Arbeit widerwillig. Die Grenze zwischen abenteuerlustigen, liederlichen Frauen und professionellen Prostituierten war fließend. Kuriose Begebenheiten, typisch Wienerisches zum Thema, Frivoles und Ernstes, sowie einige gepfefferte G´stanzln runden unser Programm ab.
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Vom Anbandeln, Kuppeln und … in Wien – Teil 2

Arbeitsmethoden und -bedingungen der Lupae, Bierhäuselmenscher und Kokotten
Beim zweiten Teil unseres Zyklus´ über die Sittengeschichte Wiens werden wir vom Graben („Schnepfenstrich“) über diverse „Anbahnungsörtlichkeiten“ von Freiern und Sexarbeiterinnen und einer mutmaßlichen altrömischen Rotlichtzone über die „Grüne Bettfrau“ auf dem Glacis bis zum berüchtigten Spittelberg gehen. Auf unserem Weg werden uns die verschiedenen Arten der Prostitution begegnen wie zum Beispiel die Kaffeehaus- und auch die Theaterprostitution.
Besprechen werden wir auch einige der stadtbekannten Wiener Kokotten, ihre speziellen Dienste und auch die Tatsache, dass manche von ihnen sogar in Staatsdiensten (Spionage) standen.
Am Spittelberg, heute eine gesuchte und noble Wohngegend, sprechen wir über die übel beleumundeten „Bierhäuselmentscher“ und diverse „Winkelbordelle“ sowie über die miserablen Arbeitsbedingungen der Sexarbeiterinnen in früheren Zeiten. Zum Abschluss werden wir einige frivole Spittelberglieder zum Besten gegeben. Nix für allzu poetische Naturen!
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Liebe, Erotik und Sexualität Teil 1: Die ägyptisch-orientalische Sammlung und die Antikensammlung

Höhepunkte der Kunstbetrachtung…!
Wie brachten die alten Ägypter innige Verbundenheit und erotische Liebe zwischen Mann und Frau zum Ausdruck? Welche Schönheitsmittel haben die ägyptischen Frauen und Männer(!) verwendet, um ihre erotische Anziehungskraft aufs andere oder das gleiche Geschlecht zu steigern? Auf welche Weise haben die alten Griechen die Sinnlichkeit und Ästhetik des menschlichen Körpers in die Kunstproduktion eingeführt und welche Folgen hatte dies auf die Betrachterinnen und Betrachter bis heute? Gibt es eine Formel für das Erreichen der höchsten sinnlichen Anziehungskraft des menschlichen Körpers auf die Geschlechter? Wie haben sich die Griechen des Altertums überhaupt das Phänomen der „Liebe auf den ersten Blick“ erklärt, also dass wir uns in einem Moment Hals über Kopf in einen uns vorher völlig unbekannten Menschen heiß verknallen können, während uns andere wiederum völlig kalt lassen?
Oder was stand im bekanntesten Flirt- und Sexleitfaden der alten Römer über den sexuellen Höhepunkt der Geschlechter zu lesen und welche skrupellos-schlauen Tipps wurden gegeben, um eine Frau „ins Bett zu kriegen“? Welche sexuellen Praktiken galten zu welchen Zeiten als anstößig oder sogar verboten? Wie haben sich die Ansichten darüber, welche körperlichen Attribute als erotisch anziehend gelten, verändert und wie ist das heute? Mit welchen Kunstgriffen wurde die erotische Ausstrahlung erhöht, sowie die Potenz gesteigert?
Diesen und noch weitere Fragen werden wir uns bei der Führung genussvoll widmen.

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Liebe, Erotik und Sexualität Teil 2: Italienische Malerei der Renaissance und des Manierismus

Amore, Amore, Amore…!
Wussten Sie zum Beispiel, dass in einem der Schausäle des Kunsthistorischen Museums ein Bild hängt, das einen Zeugungsakt in vollem Gange zeigt? Hunderte Menschen gehen da täglich vorbei, aber niemand findet etwas Anstößiges daran! Die Überwindung der animalischen Natur des Menschen durch die Vernunft wird uns hingegen anhand der Parade-Sexrüpel der Mythologie recht drastisch vor Augen geführt. Oder der Maler stellt sich und uns die Frage: Wie sexy ist überhaupt Reichtum? Welche Rolle spielte die Ehe und wie feierte man Hochzeit? Sex and Crime werden in einem der wichtigsten Bilder der erotischen italienischen Malerei ganz prominent in Szene gesetzt. Möchten Sie mit uns gemeinsam ein erotisches Gemälde mit einer wunderschönen unbekleideten Frau in prächtiger Parklandschaft erkunden, das bei näherer Betrachtung enthüllt, dass die ahnungslose Nackte mit der Alabasterhaut in höchster Lebensgefahr schwebt? Oder wie kann eine stadtbekannte Edelkurtisane wirkungsvoll ins Bild gesetzt werden, ohne die Regeln der Schicklichkeit zu verletzen? Wie stellt sich überhaupt der Gegensatz von dinghaft-sinnlichem Begehren und feinsinniger Sehnsucht dar?
Bei dieser Führung werden wir genau dazu Tizian, Bordone, Veronese, Tintoretto und viele Maler mehr befragen und uns dabei einige weltbekannte Gemälde der italienischen Renaissance und des Manierismus anschauen.

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Liebe, Erotik und Sexualität Teil 3: Altdeutsche, Flämische und Niederländische Malerei

Und die Moral von der Geschicht’…?!
Wie werden erotische Sachverhalte im Kunstwerk symbolisch verschlüsselt und bleiben trotzdem markant? Die Niederländer, die in ihren Gemälden sehr gerne das Alltagsleben ihres Bürgertums darstellen, geben sich mit Wonne moralisch. Auf die Einhaltung der guten Sitten wird großer Wert gelegt. Doch was finden wir unter dem Firnis? Wenn man weiß, wo man schauen muss, geht es bei den gesitteten Bildern der Niederländer, der Flamen und der Deutschen oft ganz schön frivol her. Und nebenbei erfahren wir einiges über die Kunstgeschichte, die Kultur- und die Sozialgeschichte dieser Zeit.
Was würden Sie sich zum Beispiel unter einem „Bordellstück“ vorstellen? Wie könnte die G´schicht mit dem Liebespaar auf einem Rubens´schen Monumentalgemälde ausgehen, wo SIE ganz subtil mit IHM zu flirten beginnt? Oder was gibt es unverfänglicheres als ein Marktbild, wo sich die Leut´ ja nur ihre Butter, ihr Geflügel und ihre Rüben kaufen? Wo sehen wir eindeutig zweideutig das männliche Zeugungswerkzeug in aller Öffentlichkeit und keiner findet etwas Anstößiges dran?
Kennen Sie das „Venusfest“ von Peter Paul Rubens und die jungen Bräute, die darin ihre Puppen vor einer Venusstatue ablegen und möchten Sie wissen, was das zu bedeuten hat? Oder möchten Sie erfahren, welchen Rang der kultivierte und welterfahrene Rubens der Bildung des Geistes und des Herzens! und des guten Gesprächs in Bezug auf unsere erotische Wirkung auf andere Menschen einräumt?
Oder interessieren Sie sich für die Herkunft der weniger salonfähigen Bezeichnungen für die (angeblich) natürlichste Sache der Welt und wie die Maler diese Sachverhalte hinter Symbolen versteckt sichtbar machen? Das heißt, wenn man weiß, wo man sie suchen muss!
Begleiten Sie uns auf unserer anregenden kunsthistorischen Spurensuche…!

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